Der Beruf
Zierpflanzengärtnerinnen und -gärtner produzieren Pflanzen für Beete, Balkon oder Innenräume. Sie sorgen dafür, dass die Umwelt grün und lebenswert wird, dass es in Gärten und Wohnungen blüht und grünt.
Am Anfang der meisten Kulturen steht das Gewinnen von geeignetem Saatgut oder das Schneiden von Stecklingen für die Vermehrung von Zierpflanzen. Hierfür müssen Zierfpflanzengärtner/-innen die richtigen Mutterpflanzen auswählen, kultivieren und pflegen. Meist sind diese Vermehrungsbetriebe spezialisiert und mit besonderen technischen Einrichtungen, wie Sprühnebel- oder Foganlagen, die die benötigte hohe Luftfeuchtigkeit gewährleisten, ausgestattet. Sie erzeugen aus Stecklingen oder Samen Jungpflanzen, die dann bis zur verkaufsfertigen Ware in anderen Betrieben im Freiland oder im Gewächshaus weiterkultiviert werden.
Hierfür muss die Gärtnerin bzw. der Gärtner geeignetes Substrat auswählen oder auch den Boden im Freiland entsprechend vorbereiten.
Nach dem Topfen und Ausstellen stehen diverse Kulturarbeiten an: zum Beispiel das Stutzen für eine bessere Verzweigung gestutzt oder das so genannte Rücken, um jeder Pflanze den nötigen Platz zu bieten. Ebenso muss die Wasser- und Nährstoffversorgung gewährleistet sein.
Zierpflanzengärtnerinnen und -gärtner sind als Pflanzendoktoren bei der Überprüfung der Pflanzenbestände auf Schädlinge oder Krankheiten gefragt und führen, wenn nötig, entsprechende Pflanzenschutzmaßnahmen durch.
Hierbei versucht die Gärtnerin bzw. der Gärtner im Rahmen des integrierten Pflanzenschutzes die Maßnahmen so umweltfreundlich wie möglich zu gestalten.
Der Verlauf der Kultur und der Zeitpunkt des Verkaufs ist durch vielfältige technische Einrichtungen, die häufig computergesteuert sind, beeinflussbar. Heizungsanlagen und Lüftungen regeln die Temperatur und Luftfeuchtigkeit im Gewächshaus. Spezielle Assimilationslampen decken den zusätzlichen Lichtbedarf der Pflanzen, während Schattierungen sie vor zu hoher Einstrahlung schützen. Durch Verdunkeln oder den Einsatz von Fotoperiodischem Licht kann der Blütezeitpunkt festgelegt werden.
Sind die Pflanzen fertig zum Verkauf, bereitet die Gärtnerin bzw. der Gärtner sie für den weiteren Versand oder den Verkauf vor. Hier sind Zierpflanzengärtnerinnen und -gärtner auch als Kundenberaterinnen bzw. Kundenberater gefragt
Interessante Ausführungen zum Beruf finden sich auch unter Alpha-Bildungskanal - Gärtner/-in Fachrichtung Zierpflanzenbau oder hier Gärtner/in Zierpflanzenbau (ulmato.de).
Die Ausbildung
Gärtnerische Ausbildungsbetriebe vermitteln Dir die praktischen Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten, um Pflanzen produzieren zu können.
Im ersten Ausbildungsjahr findet der Unterricht an der Justus-von-Liebig-Schule (Ahlem) an zwei Tagen in der Woche statt, im Laufe des Jahres besuchst Du die DEULA Nienburg. Hier werden die Fähigkeiten und Kenntnisse der Schüler in einer Woche als Ergänzung zum Technikunterricht vertieft. Im zweiten und dritten Lehrjahr besuchst Du an jeweils einem Tag/Woche die Berufsschule. Ein weiterer DEULA-Lehrgang und der Besuch der Überbetrieblichen Ausbildung Bad Zwischenahn finden später im zweiten Ausbildungsjahr statt.
Besonderheiten
Während der drei Schuljahre besuchen wir die weltgrößte Pflanzenmesse IPM (Internationale Pflanzenmesse) in Essen, den Berggarten in Hannover und einige Produktionsbetriebe, um mehr über Pflanzen zu erfahren.
Zusätzliche Informationen
Die für die Ausbildung zuständige Behörde ist die Landwirtschaftskammer Niedersachsen / Zweigstelle Hannover. Die Landwirtschaftskammer ist für die Beratung der Auszubildenden und die Verwaltung der Verträge zuständig.
Hier findest Du Hilfe bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz.
Fort- und Weiterbildung
Der Besuch der Fachoberschule Agrarwirtschaft, Bio- und Umwelttechnologie (Abschluss Fachhochschulreife), eine Weiterbildung zur Gärtnermeisterin bzw. zum Gärtnermeister nach dem Besuch der Einjährigen Fachschule Gartenbau oder auch ein anschließendes Studium mit akademischem Abschluss (Bachelor, Master) sind möglich.
Aus der Ausbildung
Keyfacts
Schulische Voraussetzungen:
keine
Ausbildungsdauer:
3 Jahre
Berufsschule:
Standort Hannover-Ahlem