Berufsqualifizierende Berufsfachschule

Chemisch-technische/r Assistent/in 

Der Beruf

Die Einsatzmöglichkeiten für Chemisch-technische Assistentinnen und Assistenten (CTA) sind vielfältig. Beispielhaft sind hier einige Möglichkeiten aufgezeigt:

  • Einsatz in der analytischen Überprüfung der Produktqualität  in der chemischen Industrie in Untersuchungsämtern, in Umweltlaboren, pharmazeutischen und medizinischen Laboratorien sowie privaten Analysenlaboren. Zu Deinen Aufgaben kann es gehören, zu überprüfen, ob das hergestellte Produkt auch den Qualitätsansprüchen des Kunden genügt. Deine Analysen im Bereich der Lebensmittel- und Umweltüberwachung sichern unser aller Lebensmittelqualität und schützen die Umwelt.
  • Einsatz in Forschung und Entwicklung in Universitäten, Forschungsinstituten, in der Automobilindustrie und der chemischen Industrie. Hier bist Du dafür zuständig, neue Herstellungsverfahren für ein Produkt auszuprobieren und Verbesserungsmöglichkeiten auszuarbeiten. 
  • Einsatz in den Laboren der chemischen Industrie in der Kunststoffindustrie, Farben- und Lackindustrie, Stahlindustrie, Recyclingindustrie, Futtermittel- und Lebensmittelindustrie, Automobilindustrie, Erdölindustrie und Pharmaindustrie. Du überprüfst an verschiedenen Messpunkten, ob die Produktion eines Produktes nach Plan verläuft.

Du siehst also: Der Beruf der / des CTA ist abwechslungsreich und vielfältig! Am besten bewirbst Du Dich gleich!

Interessante Ausführungen zum Beruf finden sich auch unter Alpha-Bildungskanal - Chemisch-technische/r Assistent/-in.

Die Ausbildung

In der einzigen kostenfreien CTA-Schule in Niedersachsen erlernst Du während der zweijährigen Ausbildung im Praxis- und Theorieunterricht viele verschiedene Tätigkeiten und Fähigkeiten. 

Die Ausbildung umfasst sowohl ein breites Spektrum der Analytik, ausgehend von klassischen Nachweisverfahren bis zur instrumentellen Analytik, als auch den Bereich der präparativen Arbeiten.

Fragestellungen, die uns im ersten Ausbildungsjahr beschäftigen:

  • Wie stelle ich verdünnte Salzsäure für eine Titration her, um danach damit eine Gehaltsbestimmung eines Stoffes durchzuführen?
  • Wie kann ich eine Schnaps-Probe mittels Destillation in seine Bestandteile Methanol, Ethanol und Wasser zerlegen?
  • Wie kann ich Wasserproben auf Schadstoffe z.B. Nitrat photometrisch untersuchen?

Im darauffolgenden zweiten Ausbildungsjahr wird im Bereich der Umweltanalytik, der Lebensmittelanalytik, der Qualitätssicherung oder im Bereich der mikrobiologischen  und biochemischen Arbeitstechniken ein Ausbildungsschwerpunkt gesetzt.

Die Berufseinstiegschanchen sehen im Arbeitsbereich der Chemie, Forschung und Umwelt sehr gut aus.

Die Ausbildung als CTA ist auch eine hervorragende Grundlage für viele Studiengänge.

Schwerpunkte und Aufbau der Ausbildung

Wir unterrichten nicht mehr in klassischen Unterrichtsfächern, wie Du sie wahrscheinlich aus den allgemeinbildenden Schulen kennst, sondern in Lernfeldern.

Lernfelder sind fächerübergreifend und fassen die für die Ausübung des Berufes CTA wichtige Tätigkeiten zusammen. Sie ermöglichen uns so eine möglichst praxisorientierte Ausbildung.

Im ersten Ausbildungsjahr legen wir Grundlagen in Theorie (50%) und Praxis (50%), um das sichere Arbeiten im Labor zu erlernen. Mit den Lernfeldern

  • Lösungen herstellen
  • Stoffsysteme trennen und reinigen

Das Untersuchen von Stoffen wird erlernt. Welcher Stoff liegt vor? Welche Stoffe sind in einem Gemisch mit welchem Anteil vorhanden?

Um die Fragen zu beantworten werden naßchemische, instrumentelle und physikalische Verfahren erlernt und angewendet:

  • Stoffe qualitativ analysieren
  • Gehalte volumetrisch und gravimetrisch bestimmen
  • Stoffe fotometrisch untersuchen
  • Stoffe dünnschicht- und gaschromatografisch untersuchen
  • Stoffe mit physikalisch-chemischen Methoden untersuchen

Im zweiten Ausbildungsjahr erhältst Du vertiefende Kenntnisse in der präparativen organischen Chemie indem Sie Du selbst Synthesen im Labor durchführst:

  • Organische Präparate herstellen und untersuchen

Insbesondere werden nun die Kenntnisse im Bereich der Instrumentellen Analytik erlernt und angewendet. Moderne Verfahren der Spurenanalytik werden eingesetzt:

  • Stoffe elektrochemisch untersuchen
  • Stoffe spektroskopisch untersuchen
  • Stoffe mit Hochleistungsflüssigkeitschromatografie (HPLC) und Elektrophorese analysieren

Im darauffolgenden zweiten Ausbildungshalbjahr wird im Bereich der Umweltanalytik, der Lebensmittelanalytik, der Qualitätssicherung oder im Bereich der mikrobiologischen  und biochemischen Arbeitstechniken ein Ausbildungsschwerpunkt gesetzt.

  • Lebensmittel untersuchen
  • Wasser-, Boden- und Luftproben untersuchen
  • Mikrobiologische und biochemische Arbeiten ausführen
  • Qualitätssysteme anwenden

Wie kann ich mich bewerben?

Eine Bewerbung für das kommende Schuljahr jederzeit möglich! Bitte nur eine Anmeldung abgeben! Weitere Bewerbungen für andere Ausbildungsgänge können nicht angenommen werden!

Bewerbungen schulpflichtig mit Wohnsitz in der Region Hannover:
Schulpflichtige Jugendliche mit Wohnsitz in der Region Hannover bewerben sich über ihre Schule mit dem Anmeldeformular der Region Hannover. 

Bewerbungen nicht schulpflichtig mit deutschen Schulabschluss:
Zur Anmeldung schickst Du bitte folgende Unterlagen an die Schule:

  • ausgefülltes Anmeldeformular
  • tabellarischer Lebenslauf mit Lichtbild und mit Unterschrift
  • ärztliche Bescheinigung entweder für Jugendliche oder Volljährige
  • Kopie des Sek-1 Abschluss - Zeugnisses (Realschulabschluss)*

*Ist der Abschluss noch nicht erreicht, kann das Halbjahreszeugnis der Klasse 10 eingereicht werden.
Das Zeugnis mit den Noten in den Fächern:
Deutsch
Mathematik
Physik
Chemie
Biologie
alternativ für die Fächer Physik, Chemie und Biologie das Fach "Naturwissenschaften"

Zusätzlich bei Bewerbungen mit einem anerkannten ausländischen Schulabschluss (siehe Aufnahmevoraussetzungen):

Oder melde Dich, wie unten erklärt, online an. Diese Anmeldung erfolgt über www.berufino.de :

  1. Gehe auf www.berufino.de
  2. Klick auf die Schule (Justus-von-Liebig-Schule)
  3. Auswahl der Schulform (Berufsqualifizierende Berufsfachschule, 2 Jahre)
  4. Klick auf Chemisch-technische/r Assistent/in
  5. Klick auf "Jetzt anmelden"

 

Kostet die Ausbildung etwas?

Der Besuch der (staatlichen) Berufsqualifizierenden Berufsfachschule ist kostenfrei.

Eine finanzielle Förderung der Berufsausbildung (BAföG) ist in vielen Fällen möglich.

Weitere Informationen

Bitte nimm Kontakt mit uns auf!

Infoflyer:

Rahmenrichtlinie für den berufsbezogenen Unterricht in der Berufsfachschule (Niedersächsisches Kultusministerium)

Interessante Ausführungen zum Beruf finden sich auch unter Alpha-Bildungskanal - Chemisch-technische/r Assistent/-in oder unter dem BERUFENET der Bundesagentur für Arbeit - Chemisch-technische/r Assistent/in

 

Fort- und Weiterbildung

Als Fortbildungen bieten sich nach der Ausbildung folgende Möglichkeiten an:

  • Besuch der Fachoberschule, um die Fachhochschulreife zu erlangen und gegebenenfalls zu studieren
  • Erwerb der Technikerin bzw. des Technikers
  • Erwerb der Industriemeisterin bzw. des Industriemeisters Chemie

FAQ

  1. Was unterscheidet die Ausbildung zum CTA von der Ausbildung zur Chemielaborantin bzw. zum Chemielaboranten oder zur Chemikantin bzw. zum Chemikanten?
    Die Ausbildung zum CTA erfolgt an einer berufsqualifizierden Berufsfachschule, z.B. bei uns an der Justus-von-Liebig-Schule.
    Die Ausbildung zur Chemielaborantin bzw. zum Chemielaboranten und zur Chemikantin bzw. zum Chemikanten erfolgt im dualen System; also in Zusammenarbeit zwischen einem Ausbildungsbetrieb und der Berufsschule. Du benötigst also einen Ausbildungsvertrag mit einem Betrieb.
    Der Arbeitsbereich von CTAs und Chemielaboranten ist später quasi identisch im Labor.
    Chemikantinnen und Chemikanten arbeiten in den Betrieben direkt in der Produktion bei der Herstellung der Produkte.
     
  2. Wo kann ich als CTA arbeiten?
    Als CTA arbeitest Du später im Labor. Die Arbeitgebiete sind sehr vielseitig und umfasssen die Industrie, Überwachungsämter im Bereich Lebens- und Umweltsicherheit, die Forschung und auch Universitäten.
    Viele Branchen der Industrie haben Labortätigkeit, bilden jedoch selbst keine Chemielaborantinnen und Chemielaboranten aus, weil sich diese Branchen nicht als chemische Industrie verstehen. Natürlich gibt es zum Beispiel in der Lebensmittelindustrie Laboratorien, um neue Produkte zu entwickeln oder die Produktion zu betreuen und die Endkontrolle der Produkte durchzuführen.
    Die Arbeitsplätze sind in der chemischen Industrie, der pharmazeutischen Industrie, der Kunststoffindustrie, Lackindustrie, Erdölindustrie und vielen mehr.
     
  3. Gibt es ein Praktikum in einem Betrieb?
    Ja, am Ende des zweiten Ausbildungsjahres gibt es ein vierwöchiges Praktikum in einem Betrieb. Die Schule unterstützt Dich bei der Auswahl des Betriebes.Hier kannst Du erste Kontakte knüpfen und nicht selten werden Schülerinnen und Schüler unserer Schule gleich in diesem Betrieb übernommen.
     
  4. Welche Fortbildungsmöglichkeiten habe ich?
    In dem Beruf als CTA hat man immer neues zu erlernen. Der spätere Arbeitgeber hat ein Interesse Euch später fortzubilden; z.B. im Umgang mit neuartigen Analysetechniken.
    Du selbst kannst den Techniker erwerben oder auch eine Fortbildung zum Industriemeister machen.
    Desweiteren kannst Du natürlich auch ein Studium anfangen. Unsere Schule bietet die Fachoberschule zum Erwerb der Fachhochschulreife im Anschluss an die Ausbildung zum CTA an.
     
  5. Welche Vorteile bringt eine Ausbildung zum CTA in einem Studium?
    Je nach Studiengang werden den Studenten die Anfangspraktika im Studium erlassen. Natürlich ist die praktische Erfahrung im Labor für alle naturwissenschaftlichen Studiengänge sehr wertvoll.
     

Aus der Ausbildung

Keyfacts

Schulische Voraussetzungen:
Sekundarabschluss I

Ausbildungsdauer:
2 Jahre 

Berufsschule:
Standort Hannover-Windausstraße

Ansprechpartner/in