EFA - Otzenhausenfahrt 2021

EFA - Agrarpolitisches Seminar an der Europäischen Akademie in Otzenhausen

In der Woche vom 14.11.21 bis zum 19.11.21 waren wir mit der Klasse auf einem Seminar in Otzenhausen, welches von der Bundeszentrale für politische Bildung und dem Ehemaligen Verein der Justus- von-Liebig Schule unterstützt wurde.

Hierbei ging es um politische Aspekte und den Unterschied der Landwirtschaft in Deutschland und Frankreich.

Die einzelnen Tage der Woche waren mit unterschiedlichstem Programm belegt. An dem Seminar haben wir aus Hannover, ein Klasse aus Bad Segeberg und eine Klasse aus Frankreich teilgenommen.

Besonders interessant war der Austausch mit den Franzosen.

Am Montagmorgen haben wir uns erstmal kennengelernt und im Anschluss über die verschieden Kulturen gesprochen. Am Nachmittag wurden die Teilnehmer in kleine Gruppen eingeteilt, bestehend aus deutschen und französischen (4-5er Gruppen) Schülerinnen und Schülern, in denen wir verschiedene Themen (Schulsystem, Konflikte zwischen der Landwirtschaft und Verbrauchern, Smart Farming, Europa im Alltag eines Landwirts) diskutiert haben und eine Präsentation erstellt haben. Am ersten Tag wurde noch die Ergebnisse der Gruppenarbeit zum Schulsystem vorgestellt, indem die großen Unterschiede zwischen den beiden Systemen aufgeführt wurden.

Am Dienstagvormittag haben wir uns über unsere Betriebe ausgetauscht, damit beide Nationalitäten einen Überblick bekommen, wie unterschiedlich die Betriebe in Deutschland und in Frankreich sind.

Am Nachmittag haben wir uns einen solidarischen landwirtschaftlichen Betrieb angeschaut, ein Biobetrieb (Demeter) mit Mutterkühen und ca. 60ha Ackerbau, welcher durch 150 Mitglieder unterstützt wird. Es ist ein vielseitiger Betrieb mit Getreide, Kartoffeln und sehr viel Gemüse. Seinen Ackerbau macht er komplett selber mit seinen eigenen Maschinen, sein Getreide wird in der hofeigenen Reinigung gereinigt, er vermarket seine Produkte an die Mitglieder und in seinem eigenen Hofladen.

Am Mittwoch haben wir ein Planspiel aus Sicht der EU-Politiker gespielt. Hier zu wurden wir in verschiedene Gruppen aufgeteilt und haben dann EU-Fraktionen zugeteilt bekommen. In den Gruppen haben wir dann die Meinung der Fraktionen vertreten. Es ging um das Thema, wie viel Prozent ökologische Landwirtschaft bis 2030 umsetzbar erscheint.

Am Nachmittag haben wir Koalitionsgespräche mit anderen EU-Fraktionen geführt und mussten dabei feststellen, dass es gar nicht so einfach ist mit den verschieden Meinungen der Parteien auf ein gemeinsames Ergebnis zukommen.

Am Donnerstagmorgen sind wir zu einem konventionellen Betrieb nach Frankreich gefahren. Dieser hatte 100 Mutterkühe der Rasse Limousin und 500 Mutterschafe der Rasse Ost Merino. Den Ackerbau mit 80 ha bewirtschaftet dieser Betrieb vor allem im Direktsaatverfahren. Angebaut werden die Früchte Raps, Weizen, Braugerste und Sonnenblumen. Außerdem hat der Betrieb noch 220ha Grünland. Auf diesem wird das Futter für die Tiere produziert und die Tiere weiden von Mai bis November auf einigen dieser Flächen.

Nach der Betriebsbesichtigung sind wir mit dem Bus zum Internat der französischen Klasse gefahren. Dort haben wir Mittag gegessen und eine ausführliche Schulführung bekommen. In der Schule werden die Grundstufe, verschiedene Fachabiture und Ausbildungsberufe für 330 Schülern von gut 100 Lehrkräften unterrichtet.

Im Anschluss von der Schulbesichtigung haben wir das Weingut von Simon Gelz besichtigt. Simon Gelz ist seit 2014 im Betrieb und leitet ihn seit 1,5 Jahren. Insgesamt hat er 14ha Weinberge. Zusätzlich wird die Ernte von weiteren 3 ha zugekauft und angeliefert. Seit 2001 ist das Weingut auf ein ökologisches Verfahren umgestellt worden. Jedes Jahr werden 80.000 Flaschen aufgefüllt. Bis auf das Auffüllen der Flaschen werden alle Arbeiten selber durchgeführt. Die älteste Parzelle im Betrieb ist von 1952. Anschließend fand eine Weinprobe statt mit den Sorten Grau Burgunder, Weiß Burgunder und Pino Noir.

Am Freitagmorgen haben wir uns die Unterschiede der Hofübergabe in Deutschland und Frankreich angeschaut. In Kleingruppen wurde über die Probleme und Ängste bei einer Übergabe gesprochen. Im Anschluss haben wir eine Feedback-Runde zur Woche gemacht und ein Abschlussgespräch geführt.

Es war eine sehr spannende und lehrreiche Woche für uns, in der wir viele neue Dinge kennengelernt und mit anderen Kulturen zusammengearbeitet haben.

(SchülerInnen der AEFA21A)